Beim Internet für zuhause war lange klar, dass nur ein Festnetzanschluss die nötige Leistung mitbringt. Je nach Standort kommen Kabel, DSL oder Glasfaser (für eine besonders hohe Geschwindigkeit) zum Einsatz. Spätestens seit der Einführung von 5G stellt sich jedoch die Frage, ob die Funktechnologie leistungsfähig genug ist, um den heimischen Anschluss zu ersetzen. Wir vergleichen DSL, Kabel und 5G, um das richtige Internet für zuhause zu finden.
Inhalt
- Das richtige Internet für zuhause
- Internet für zuhause im Vergleich
- Was ist DSL?
- Was ist Kabel-Internet?
- Was ist Glasfaser-Internet?
- Was ist 5G?
- Was ist der beste DSL-Ersatz?
Das richtige Internet für zuhause
Bei der Wahl des richtigen Internet-Pakets steht an erster Stelle die Verfügbarkeit. Vor allem in kleineren Orten besteht oft nicht die große Auswahl zwischen unterschiedlichen Verbindungsarten und Anbietern (5G ist auf dem Land vielerorts beispielsweise noch nicht angekommen) und hohe DSL-Geschwindigkeiten sind längst nicht Standard. Sind entsprechende Dienste verfügbar, ist die Buchung eines Tarifs schließlich vom eigenen Nutzungsverhalten abhängig.
Internet für zuhause im Vergleich
Alle Technologien für den Internetzugang sorgen schlussendlich dafür, dass Websites erreicht, Mails versendet und Streaming-Inhalte gezeigt werden. Dieses Ziel wird technisch gesehen allerdings auf sehr unterschiedlichen Wegen erreicht, die wir kurz zeigen wollen:
Was ist DSL?
"Digital Subscriber Line" oder kurz DSL steht für einen technischen Standard für die Datenübertragung. Der direkte Nachfolger von Modem und ISDN setzt für die Übertragung weiterhin auf Kupferkabel, die die Teilnehmer mit dem Netz verbinden. Anders als die beiden Vorgänger ermöglicht DSL die gleichzeitige Nutzung von Telefon und Internet durch die Verwendung von bis dato ungenutzten Frequenzen. Dadurch ist der Weg frei für die Nutzung von weitaus höheren Internetgeschwindigkeiten, die in zwei Teile für das Hochladen und das Herunterladen geteilt ist. Bei handelsüblichen Internetleitungen kommt ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line) zum Einsatz. Die beiden Kanäle sind hierbei, wie der Name verrät, asynchron, wobei der Download (sinnvollerweise) den größeren Teil ausmacht - schließlich wird wesentlich mehr und häufiger heruntergeladen, als ins Internet hochgeladen wird. Wie schnell das schlussendlich geht, hängt von der gebuchten, bzw. verfügbaren Geschwindigkeit ab. Als Erweiterung gibt es VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) oft in Kombination mit Vectoring oder Super Vectoring, womit bis zu 250 Mbit Geschwindigkeit beim Download möglich sind. Ist DSL verfügbar, ist es deutlich schneller als eine Verbindung per Modem oder ISDN. Während DSL auf dem Land oft alternativlos ist, gibt es mit Internet über das Kabelnetz in der Stadt oft eine beachtenswerte Alternative.
Was ist Kabel-Internet?
Während das Internet beim DSL-Anschluss aus dem Telefonanschluss kommt, sorgt beim Kabel-Internet der Anschluss fürs Kabelfernsehen für die Internetversorgung. Als Übertragungskabel kommen sogenannte Koaxialkabel und seit einiger Zeit Glasfaserkabel zum Einsatz. Anbieter sind auf diesem Weg in der Lage, höhere Geschwindigkeiten anzubieten, als es bei DSL möglich ist. Allerdings wird (vor allem beim Kabel-Internet) deutlich, dass es sich bei Internetzugänge um ein Shared-Medium handelt. Bedeutet, dass sich alle Nutzer die verfügbare Bandbreite teilen. Das ursprünglich nicht für Internet und Telefon gedachte Netz kann (kapazitätsbedingt) an einigen Stellen an seine Grenzen kommen. Das Ergebnis sind geringere Internetgeschwindigkeiten. Die große Besonderheit im Kabelnetz ist die Aufteilung in vier unterschiedliche Netzebenen. Das Verteilernetz liegt in Ebene 3, während sich der Hausanschluss in Ebene 4 befindet. Bedeutet, dass der Betreiber von Ebene 3 nicht der Anbieter des Anschlusses sein muss. Und was sind die Unterschiede zwischen dem Kabel-Internet und DSL, abgesehen von den technischen Details? Zum einen die Verbreitung (mehr als 95 Prozent der Haushalte bekommen DSL, während das Kabelnetz nur 75 Prozent erreicht) und zum anderen der Preis. Schnelle Leitungen sind im Kabelnetz deutlich günstiger (wegen der erwähnten Engpässe kommt je nach Uhrzeit allerdings wenig davon an). Davon abgesehen erreichen beide das gleiche Ziel: sie bringen Internet auf einem (meist vorhandenen Weg) nach hause. Wem es nicht schnell genug gehen kann, für den ist unter Umständen die Glasfaser die richtige Lösung.
Was ist Glasfaser-Internet?
Glasfasern kommen auch beim Kabelnetz zum Einsatz. In den meisten Fällen allerdings nicht bis ins Haus, sondern bis zum Verteiler an der Straße. Spätestens im Keller wird das Signal dann auf Kupferkabeln weitergeleitet und landet schließlich beim heimischen Router. Diesen Zwischenschritt spart sich die echte Glasfaserleitung. Hier liegen die Kabel ohne Unterbrechung bis zum Glasfasermodem, wodurch besonders hohe Geschwindigkeiten möglich sind. In Tests derzeit 10 Gbit und mehr - damit kann sich die Glasfaser am ehesten von klassischen Internetzugängen abheben. Im Vergleich zu DSL und Kabel sind entsprechende Leitungen allerdings wesentlich weniger breit verfügbar und häufig müssen sich Kunden an den Ausbaukosten beteiligen. In Sachen Zukunftssicherheit führt (beim Festnetz) kein Weg vorbei. Hier setzt die 5G-Technik an, die ähnliche Datenraten ohne aufwendige Verkabelung erreichen möchte.
Was ist 5G?
5G folgt auf den Mobilfunkstandard LTE, der auch unter dem Namen 4G geführt wird. Vor allem in Sachen Geschwindigkeit macht die neue Technik mit einer Verzehnfachung einen großen Sprung nach vorn. In Sachen Verbreitung muss der neue Mobilfunkstandard allerdings noch aufholen. Doch was ist 5G? Der Name ist eine Abkürzung für die 5. Generation des Mobilfunks. Dabei ändert sich im Vergleich zur vorherigen Generation nicht viel. Der Großteil der Datenübertragung findet in einem Frequenzbereich von 2 GHz statt, während gleichzeitig der Bereich zwischen 3,4 und 3,7 GHz erschlossen wird. Hier kommen kürzere Wellen zum Einsatz, wodurch sich die Übertragungsreichweite reduziert. 5G zahlt für seine deutlich höhere Geschwindigkeit mit einer reduzierten Reichweite im Vergleich zu seinen Vorgängern. Die Vorteile der 5G-Technik liegen auf der Hand: reduzierte Latenzen, größere Kapazitäten, wodurch neue Anwendungsgebiete erschlossen werden und Echtzeitanwendungen flexibler möglich sind. Der große technische Sprung von 5G macht die Technik zum möglichen DSL-Ersatz.
Was ist der beste DSL-Ersatz?
Es zeigt sich, dass DSL bei Weitem nicht die einzige Option fürs heimische Internet ist. Als DSL-Ersatz kommen Kabel-Internet und Glasfaser meist jedoch nicht infrage. Schließlich scheitert die DSL-Versorgung meistens am Ausbau und wo keine entsprechenden Telefonkabel bzw. Verteiler sind, findet sich überwiegend auch kein Kabel- oder Glasfasernetz. Als Ersatz für DSL kommt deswegen in vielen Fällen nur der Mobilfunk infrage. Schon LTE kann hier viel Leistung liefern und sich mit einem entsprechenden Router perfekt ins heimische Netzwerk einbinden. Als vollständiger Ersatz fürs Festnetz mit Zukunftssicherheit eignet sich allerdings nur 5G.
5G als Festnetzersatz
Genau für diesen Zweck eignet sich die Mobilfunktechnik am besten. Werden nur solche Gebiete mit 5G als Festnetzersatz versorgt, die keine Alternative haben, können punktuell Kapazitäten bereitgestellt werden. Als genereller Festnetzersatz eignet sich 5G allerdings nicht, da es bei vielen Nutzern schnell zur Überlastung kommt. Bedeute konkret: langsamere Verbindung und im schlimmsten Fall Verbindungsabbrüche. Wer die Möglichkeit hat, der sollte sich also für eine Kabelverbindung entscheiden, um die Kapazitäten für die mobile Nutzung freizuhalten.