Sicher – so möchte sich jeder Mensch fühlen. Es wird zwar immer gewisse Unsicherheiten geben, allerdings kann man einiges machen, um sich sicherer zu fühlen und damit einige Unsicherheiten aus dem Weg räumen. Die Angst vor Einbrechern bzw. das Nichtsicherfühlen im eigenen Zuhause kann starke psychische Belastungen mit sich bringen. Darum möchten wir Ihnen mit diesem umfassenden Einbruchschutz-Ratgeber aufzeigen, wie Sie sich mit einigen hilfreichen Tipps und Geräten besser gegen Einbrecher schützen können.
Inhalt
- Optimaler Einbruchschutz: Die Sicht des Einbrechers einnehmen
- Einbrecher abschrecken, um gewissen Einbruchschutz herzustellen
- Einbruchschutz durch Sicherheitstechnik
- Fenstersicherung als Einbruchschutz
- Glasbruchmelder als zusätzlicher Schutz für die Fenster
- Öffnungsmelder als Einbruchschutz für Türen und Fenster
- Haustür absichern – das können Sie alles machen!
- Sprechanlagen – nicht nur sicherer, sondern auch komfortabler!
- Überwachungskamera als wirksamer Einbruchschutz?
- Fazit & weiteres Vorgehen
Optimaler Einbruchschutz: Die Sicht des Einbrechers einnehmen
Um einen guten Einbruchschutz aufzubauen, benötigen wir erst einmal Informationen darüber, wie Einbrecher überhaupt einbrechen. Denn wie möchte man etwas verhindern, wenn man nicht weiß, wie es passieren wird bzw. kann? Also schauen wir uns jetzt erstmal die Einstiegspunkte an. Auf diese Weise können Sie sich auch eigene Einbruchschutz-Maßnahmen herleiten und Ihr Grundstück optimal schützen. Wenn Sie lieber direkt zu unseren Tipps möchten, fangen Sie einfach erst ab „Einbrecher abschrecken, um gewissen Einbruchschutz herzustellen“ an zu lesen.
Wie suchen sich Einbrecher Häuser aus?
Laut der Polizei brechen Einbrecher in günstigen Momenten ein. Das bedeutet, dass sie zu jeder Tageszeit einbrechen und zwar oftmals genau in den Momenten, wo man nur mal eben kurz für fünf Minuten weg ist. Darum ist es wichtig, sich beim Kauf von Sicherheitstechnik nicht nur auf eine Tageszeit zu spezialisieren. Beispielsweise würde ein Bewegungsmelder mit Flutlicht oder hellen LEDs tagsüber sinnlos sein. Schließen Sie außerdem immer alle Fenster und Türen, auch wenn Sie noch so kurz weg sind. Offene Fenster, ob auf kipp oder komplett offen und auch offene Terrassentüren sind wie eine Einladung für Einbrecher. Ein anderer wichtiger Punkt ist nämlich, dass Einbrecher innerhalb kürzester Zeit einbrechen und auch genauso schnell wieder verschwinden. Grundsätzlich gibt es dabei natürlich keine offizielle Einbruchsnorm unter Einbrechern, allerdings erzählte der Ex-Einbrecher Hermann Wenning über sich bei 180-grad.de, dass er maximal zehn Minuten und nur in seltenen Fällen länger in einem Objekt blieb. Meistens waren es laut ihm aber nicht mehr als fünf Minuten. Hatte ein Haus oder eine Firma eine Alarmanlage, waren es maximal zwei Minuten, die er sich Zeit nahm. Das sind natürlich keine Angaben, die man jetzt pauschal auf alle Einbrecher beziehen kann – schließlich erzählt hier eine einzige Person von ihren Erfahrungen. Man kann diese Angaben allerdings als eine Art Richtwert nutzen, denn je länger ein Einbrecher bleibt, desto höher ist auch die Gefahr erwischt zu werden.
Unterschätzen Sie nicht die Vorbereitungszeit, die sich manche Einbrecher nehmen. Nicht alle Einbrecher nutzen die erstbeste Gelegenheit – manche bereiten sich lieber vor. Es ist gut möglich, dass Einbrecher vorher Ihr Haus unbemerkt beobachten. Auch kann es sein, dass kleine Sachen wie etwa ein Faden, Werbeflyer oder ähnliche Dinge in die Tür gesteckt werden. Wenn die Einbrecher dann später die Tür überprüfen und der Flyer weg ist, wissen sie, das Haus ist bewohnt und niemand ist im Urlaub. Das ist aber nicht die einzige Möglichkeit herauszufinden, ob jemand zu Hause ist. Pakete, die abgelegt worden sind, können ebenfalls ein Anzeichen dafür sein, dass niemand da ist. Vielleicht kommt der Einbrecher aber auch selber klingeln und fragt, ob Sie nicht auch Geld für die gute Sache (z. B. für Kinder) spenden möchten oder er fragt nach frei erfundenen Personen – Ausreden werden immer gefunden und gibt es genügend. Auch kann der Einbrecher vorgeben, eine Person zu sein, welcher fast jeder Mensch vertraut und bedingungslos ins Haus gelassen werden würde. Beispielsweise könnte er sich als Handwerker, Polizist oder Auslieferer ausgeben. Wieder andere Einbrecher machen es dann ganz offensichtlich: Sie geben sich als Handwerker aus, werden reingelassen und klauen, während Sie denken, dass ein Problem behoben wird, Ihre Wertgegenstände. Ebenfalls sollten Sie die Macht von Social-Media-Plattformen wie etwa Facebook nicht unterschätzen. Ihren Namen bekommt man schließlich ganz einfach über das Klingelschild heraus und über das Ausschlussverfahren lassen sich ziemlich leicht Rückschlüsse ziehen. Posten Sie darum niemals, dass Sie im Urlaub sind oder wegfahren möchten. Zudem sollten keine Urlaubsbilder gepostet werden, während Sie noch im Urlaub sind. Über den Anrufbeantworter sollten Sie ebenso nicht auf Abwesenheiten hinweisen.
Was und wo suchen Einbrecher zuerst?
In privaten Wohnanlagen schauen Einbrecher meistens zuerst in der Garderobe nach. Denn dort befindet sich oft das Portmonee in der (Jacken)tasche. Gleich danach schauen sie sich noch im Schlafzimmer, Wohnzimmer sowie manchmal noch der Küche und im Badezimmer um. Gibt es ein Arbeitszimmer, werden sie dort mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls nachschauen. An diesen Orten suchen sie in Schubladen, Kommoden, Töpfen, Pfannen, Büchern oder nach nicht am Boden oder der Wand befestigten verschlossenen Safes sowie unter Matratzen. Stellen Sie sich vor, Sie sind der Einbrecher: Sie sind in eine unbekannte Wohnung eingestiegen und haben nun etwa fünf Minuten Zeit, leicht trag- und verkaufbare Gegenstände zu finden. Sie stehen also unter immensen Zeitdruck und müssen schnell alles durchwühlen.
Mirror.co.uk hatte mal über die Tipps einer Gruppe Ex-Einbrecher geschrieben, welche von John Lewis Home Insurance nach Ratschlägen gefragt wurden. In diesem Artikel heißt es, Kinderzimmer seien das ideale Versteck für wertvolle Gegenstände. Ein Ex-Einbrecher erzählte, Kinderzimmer seien ein No-Go-Bereich für Einbrecher – es soll eine ungeschriebene Regel sein. Wertvolle Gegenstände soll man am besten im Spielzeug oder einer Spielzeugkiste aufbewahren, heißt es. Selbst wenn es keine ungeschriebene Regel wäre, eins ist wohl bekannt: Kinderzimmer tendieren zur Unordnung und Unordnung bedeutet Zeitaufwand beim Suchen. Zeit wiederum hat der Einbrecher nicht so viel. Demnach könnte das Kinderzimmer also wirklich ein gutes Versteck sein, auch wenn es nicht direkt einen Einbruchschutz dadurch gibt. Aber was, wenn man kein Kind hat? In dem Fall kann man wertvolle Gegenstände wohl nur noch hinter Paneelleisten verstecken. Für Hunde- und Katzenbesitzer könnte ein weiteres Versteck das Spielzeug des Hundes bzw. der Katze sein. Gibt es eine Spielebox könnte man dort ebenfalls Gegenstände verstecken. Auch könnte man am oder im Heizkörper Gegenstände verstecken bzw. drankleben – sofern diese Gegenstände nichts gegen Wärme haben. Ein anderer Ort, an dem vermutlich kein Mensch wertvolle Gegenstände erwartet, wäre der Hausanschlussraum. Im Badezimmer schauen Einbrecher zwar auch nach (Quelle: rtl.de), aber öffnen sie auch den Deckel von jeder Creme, die dort herumsteht? Sicher nicht. Man könnte dem Einbrecher auch eine Art Falle stellen, indem man einen Tresor kauft, der mit z. B. Steinen gefüllt ist. Sieht der Einbrecher den Tresor, wird er ihn höchstwahrscheinlich mitnehmen (sofern er nicht am Boden oder der Wand befestigt wurde), nur was er nicht weiß: Etwas Wertvolles wird er dort nicht finden. Sicherer sind auf jeden Fall Verstecke, bei denen ein Einbrecher länger dran sitzen würde, um an den Gegenstand dranzukommen. Wenn Sie beispielsweise ein kleines Loch hinter der Paneelleiste bohren, könnten Sie in dem Loch etwas verstecken und anschließend die Leiste dranschrauben. Am besten steht dann beispielsweise noch eine Kommode oder etwas anderes vor der Leiste. Auf diese Weise sieht man das Loch nicht, wenn die Paneelleiste drangeschraubt ist und man hat ein Versteck. Aber Vorsicht: Hinterlassen Sie keine Spuren auf dem Boden (wie etwa Kratzer durch die Kommode beim Verschieben), da man andernfalls Rückschlüsse ziehen könnte. Einbrecher haben zwar meistens Schraubenzieher dabei, allerdings ist es fraglich, ob sie in den fünf Minuten, die sie sich ungefähr Zeit nehmen, wirklich jede Leiste abschrauben wollen, um dort nach einem Versteck zu suchen. Eine andere Möglichkeit wäre eine „Deko-Steckdose“ in der Wand. Eine Deko-Steckdose fragen Sie sich? Ja: Die Plastikverkleidung bzw. Abdeckung lässt sich relativ leicht abnehmen, sodass Sie kein Problem haben, an das Versteck heranzukommen. Aber wer vermutet ein Versteck in einer Steckdose (die eigentlich keine Steckdose ist)?
Mit dem Einbruch-Report 2016 der GDV hat man herausgefunden, welche Gegenstände prozentual am häufigsten gestohlen werden. Demnach suchen Einbrecher grundsätzlich erstmal nach Gegenständen, die sich leicht transportieren und verkaufen lassen. Am häufigsten werden Schmuck und Uhren, Bargeld sowie elektronische Kleingeräte (z. B. Handys) gestohlen. Unterhalb finden Sie die vollständige Liste: Alle Informationen aus der Tabelle wurden aus der gerade verlinkten PDF des Einbruch-Reports 2016 von der GDV übernommen.
Angaben in Prozent; Mehrfachangaben möglich | |
Schmuck/Uhren | 57,5 |
Bargeld | 48,6 |
Elektronische Kleingeräte (z. B. Handy) | 31,0 |
PC/Laptop/EDV-Zubehör | 28,9 |
Fernseher/Musikanlage/Spielekonsolen | 16,7 |
Ausweispapiere/EC- /Kreditkarte | 11,7 |
Kleidung | 10,0 |
Münzen | 8,0 |
Tresor/Geldkassette | 3,7 |
Alkohol, Zigaretten | 3,5 |
Schlüssel für Kraftfahrzeug | 2,8 |
Antiquitäten/Kunstgegenstände | 2,6 |
Nahrungsmittel | 1,8 |
Waffen/Munition | 1,6 |
Wertpapiere | 1,2 |
Falls Sie das gerade am Smartphone lesen: Sie können in der Tabelle nach rechts scrollen.
Da wir nun wissen, wie sich Einbrecher Häuser aussuchen und was bzw. wo sie zuerst suchen, können wir nun klären, wie sie einbrechen und sich Zugang verschaffen, um einen guten Einbruchschutz aufzubauen.
Wie brechen Einbrecher ein?
Einige Dinge haben wir gerade schon kurz angeschnitten: offene Fenster und Türen. Über Fenster und Türen kommen die allermeisten Einbrecher ins Haus oder die Wohnung, und wenn diese geöffnet sind, ist es besonders leicht hereinzukommen. Man benötigt lediglich zwei reißfeste Schnüre und eine leere Papprolle (z. B. eine Küchenrolle). Verbindet man diese Gegenstände miteinander, müsste man die Papprolle einmal über den Fenstergriff gleiten lassen, das Fenster ranziehen und mit dem anderen Schnurende den Fenstergriff umlegen. Wie schnell ein Einbrecher ein Fenster mit und ohne Fenstersicherung aufbrechen könnte, sehen Sie in diesem kurzen Video von ABUS. In dem Video kann man gut sehen, geübte Personen bekommen ungesicherte Fenster in unter 30 Sekunden auf und dazu benötigen Sie nur ein Werkzeug: einen Schraubenzieher.
Einbrecher steigen auch durch Fenster im zweiten oder dritten Stock ein, sofern sie dafür eine Möglichkeit finden. Um das zu bewerkstelligen, werden sie so ziemlich alles nutzen, was Sie so im Garten oder rund um das Grundstück herum finden. Darum sollten Sie Leitern und ähnliche zum Aufstieg verwendbare Objekte wegschließen und nicht herumliegen lassen.
Die Einbruchsstellen bei Einfamilienhäusern sind in 40,4 % der Fälle normale Fenster und in 40,7 % der Fälle Fenstertüren. Bei Mehrfamilienhäusern hingegen, ist die Einbruchsstelle in 55,8 % der Fälle die Eingangstür, in 23,2 % der Fälle die Fenstertür und in 18,6 % der Fälle sind es normale Fenster. Alle Angaben basieren hierbei auf den eben bereits erwähnten Einbruch-Report 2016 von der GDV.
Angaben in Prozent | ||
Einbruchsstelle | Mehrfamilienhäuser | Einfamilienhäuser |
Eingangstür | 55,8 | 10,2 |
Nebeneingangstür | 2,0 | 2,1 |
Kellertür | 0,7 | 2,7 |
Garagtentür | 0,5 | 0,0 |
Fenstertür | 23,2 | 40,7 |
Normales Fenster | 18,6 | 40,4 |
Kellerfenster | 1,3 | 4,5 |
Dachfenster | 0,5 | 0,9 |
Falls Sie das gerade am Smartphone lesen: Sie können in der Tabelle nach rechts scrollen.
Neben der Einbruchsstelle gibt es noch zwei weitere interessante Aspekte, die wir uns vor dem eigentlichen Einbruchschutz-Ratgeber anschauen sollten: Das verwendete Werkzeug sowie die Art des Eindringens. Je nach verwendetem Werkzeug müssen schließlich auch entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Da Einbrecher schnell sein müssen und nicht entdeckt werden möchten, kommen sie natürlich nicht mit einem Panzer angefahren, um die Hauswand aufzusprengen. Nein, es werden kleinere Dinge wie etwa ein Schraubenzieher verwendet. Denn so ein Schraubenzieher ist nicht besonders groß und verbraucht damit praktisch keinen Platz, den die Beute beim Flüchten hätte einnehmen können.
Wenn Einbrecher durch eine Tür oder ein Fenster einbrechen, hebeln sie Türen in 56 % der Fälle auf und Fenster sowie Fenstertüren in 67 % der Fälle. Aufhebeln ist mit deutlichem Abstand die am meisten verwendete Methode, um sich über Fenster und Türen Zugang zu verschaffen. Das ist schon mal eine wichtige Information, um einen guten Einbruchschutz aufzubauen. Sämtliche Werte haben wir ebenfalls wieder dem GDV Einbruch-Report 2016 entnommen.
Angaben in Prozent; Fälle mit identifiziertem Werkzeug; Mehrfachangabe möglich | |||
Art | Bei Türen | Art | Bei Fenster/Fenstertüren |
Aufhebeln | 56,0 | Aufhebeln | 67,0 |
Sonstiges | 14,6 | Fenster/Fenstertür war gekippt | 15,1 |
Mit falschem Schlüssel | 6,9 | Glas einschlagen und entriegeln | 13,0 |
Ohne erkennbare Spuren | 6,7 | Sonstiges | 3,8 |
Falle/Schnapper drücken | 6,6 | Glas einschlagen und durchsteigen | 3,3 |
Zylinder abbrechen | 5,7 | Einsteigen ins offene Fenster | 2,3 |
Türblattdurchbruch | 5,3 | Einsteigen in die offene Fenstertür | 1,6 |
Zylinder (heraus)ziehen, (an)bohren | 4,6 | Ohne erkennbare Spuren | 1,5 |
Glas einschlagen und entriegeln | 1,5 | Rollladen zerstören | 1,1 |
Glas einsteigen und durchsteigen | 1,2 | Rahmen durchbohren | 0,4 |
Zylinder picken, Schlagschlüsseltechnik | 0,8 | Glas schneiden | 0,0 |
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Auch das Einbruchswerkzeug spielt eine gewisse Rolle, wenn wir einen guten, optimierten Einbruchschutz aufbauen möchten. Denken wir jetzt wieder an den Panzer, merken wir, ja... hier hilft dann auch keine extra Fenstersicherung mehr. Glücklicherweise haben Einbrecher ~normalerweise~ keinen Panzer. Stattdessen verwenden sie Werkzeuge wie Schraubenzieher, Nageleisen und Brechstangen. Der Vollständigkeit halber finden Sie hier noch die Tabelle zum verwendeten Einbruchswerkzeug, auch wieder vom GDV Einbruch-Report 2016.
Angaben in Prozent; Fälle mit identifiziertem Werkzeug; Mehrfachangabe möglich | ||
Schraubenzieher | 42,6 | |
Sonstiges | 37,6 | |
Nageleisen bzw. Kuhfuß | 7,0 | |
Brechstange | 4,4 | |
Plastikscheibe (z. B. EC-Karte) | 3,7 | |
Akkubohrmaschine | 3,0 | |
Hammer | 3,0 | |
Rollgabelschlüssel | 2,3 | |
Dietrich | 1,3 | |
Stemmeisen | 1,3 | |
Meißel | 1,0 |
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Das sind ganz schön viele Informationen bis hierhin, darum möchten wir Ihnen den wichtigen Teil von oben nochmal herausschreiben:
Was wir bis jetzt erfahren haben
ᐅ Einbrecher brechen in günstigen Momenten ein, also zu jeder Tageszeit.
ᐅ Offene oder gekippte Fenster sind besonders leicht aufzubekommen und werden als Einladung gesehen.
ᐅ Richtwert: Maximal zehn Minuten pro Einbruch, meistens nicht mehr als fünf Minuten. Objekte mit Alarmanlage: Maximal zwei Minuten. Richtwert basiert auf Erfahrungen eines einzelnen Ex-Einbrechers.
ᐅ Einbrecher suchen oftmals in dieser Reihenfolge die Orte ab: Garderobe, Schlafzimmer, Wohnzimmer.
ᐅ Einbrecher suchen grundsätzlich nach leicht transportierbaren sowie leicht verkaufbaren Gegenständen.
ᐅ Am häufigsten werden Schmuck und Uhren, Bargeld, elektronische Kleingeräte wie Handys sowie PC, Laptop und EDV-Zubehör gestohlen.
ᐅ Einbrecher nutzen jegliche zum Aufstieg verwendbaren Objekte aus der Umgebung, um auch an Fenster im zweiten oder dritten Stock heranzukommen. Schließen Sie also am besten alle zum Aufstieg verwendbaren Objekte weg (z. B. Leitern).
ᐅ Türen, Fenster und Fenstertüren werden von Einbrechern am häufigsten zum Einstieg verwendet.
ᐅ Einbrecher nutzen beim Einbrechen am häufigsten die Methode des Aufhebelns.
ᐅ Einbrecher verwenden Schraubenzieher am häufigsten, um einzubrechen.
Aus diesen und den detaillierteren Punkten darüber, lassen sich Maßnahmen ableiten, die einen optimalen Einbruchschutz ermöglichen. Denn jetzt kennen wir die Antworten auf die Fragen nach dem wann, wo und wie.
Einbrecher abschrecken, um gewissen Einbruchschutz herzustellen
Einbrecher abzuschrecken, ist vermutlich die einfachste Möglichkeit, um einen gewissen Einbruchschutz herzustellen. Da Einbrecher allerdings auch nur Menschen sind, schreckt nicht jeder Einbrecher unbedingt gleich stark von der verwendeten Sicherheitstechnik ab. Laut der Polizei NRW werden jedoch mehr als 40 % der Einbrüche verhindert, sofern unter anderem entsprechende Sicherheitstechnik verwendet wird.
Wenn Sie eine Alarmanlage kaufen und installieren, haben Sie schon die erste Möglichkeit, Einbrecher abzuschrecken, ausgeschöpft. Diese Alarmanlage kann Einbrecher verschrecken, da sie nicht auffallen möchten und die Alarmanlage im Falle eines Einbruchs eine laute Sirene auslösen würde – sofern die Sicherheitstechnik korrekt montiert und in Betrieb genommen wurde. Sobald die Alarmanlage ausgelöst wird, erhält der Einbrecher im besten Falle die Aufmerksamkeit der gesamten Nachbarschaft, gerät in Panik und flieht. Die Zentraleinheit der Alarmanlage sollte dabei immer gut versteckt werden, denn danach wird ein Einbrecher suchen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Überwachungskameras: Wenn Sie diese zu offensichtlich und zu einfach (sodass man leicht herankommt) anbringen, kann ein Einbrecher sich einfach wegdrehen und den Stecker der Überwachungskamera ziehen. Das sagt zumindest ein Ex-Einbrecher in einem Allianz Stories-Beitrag.
Wir haben hier mal einige Dinge gesammelt, die Einbrecher abschrecken oder sie vertreiben können. Wir denken, dass dies neben der eigentlichen Sicherheitstechnik, auf die wir weiter unten eingehen werden, zusätzlichen Schutz bieten kann und damit eine gute Ergänzung ist.
- Bewegungsmelder mit hellen LEDs oder einer Flutlichtanlage verbinden
Eins ist sicher: Einbrecher möchten nicht gesehen oder gehört werden. Wenn man also genau das macht, was sie nicht möchten, besteht eine höhere Chance, dass diese wieder verschwinden – ohne es überhaupt weiter zu versuchen. Wenn man auf seinem Grundstück an Fenstern und Türen Bewegungsmelder für den Außenbereich anbringt sowie diese anschließend mit hellen LEDs oder Flutlichtanlagen verbindet, erscheinen unerwünschte Besucher in einem ganz anderen Licht – zumindest bei Nacht. Auch Glasbruchmelder können hilfreich sein, um Einbrecher abzuwehren und tragen zum Einbruchschutz bei. Beispielsweise können Sie statt eines Bewegungsmelders auch direkt einen Glasbruchmelder verwenden, sodass das Licht erst angeschaltet wird, wenn es über die Alarmzentrale vom Glasbruchmelder das Signal erhält. Auf das Thema Glasbruchmelder gehen wir allerdings gleich noch weiter ein. Einen wichtigen Punkt gilt es hier nochmal hervorzuheben: Das Licht kann nur in der Nacht Einbrecher abschrecken – tagsüber würde diese Maßnahme also keinen Effekt haben. Und wie wir jetzt wissen, warten Einbrecher günstige Momente ab – unabhängig der Tageszeit. Das heißt, es sind weitere Maßnahmen möglich. Für die Nacht sollten Sie jedoch darauf achten, dass dunkle und schlecht einsehbare Bereiche gut ausgeleuchtet werden, denn damit nehmen Sie Einbrechern nachts die Grundlage für Verstecke. - Bewegungsmelder mit einer Sprinkleranlage verbinden
Eine Sprinkleranlage mit einem Bewegungsmelder (oder anderen Meldern wie Glasbruchmelder) zu verbinden, kann ebenfalls einen gewissen Einbruchschutz herstellen. Alternativ kann man auch direkt eine Sprinkleranlage mit integriertem Bewegungsmelder kaufen, allerdings hat man hier dann auch entsprechend weniger Anpassungsmöglichkeiten: So banal es klingt: Niemand wird gerne ungewollt nass, vor allem wenn man gerade so schnell wie möglich in ein Haus einbrechen und so wenig zurückverfolgbare Spuren wie möglich hinterlassen möchte. Ist man allerdings nass, wird man definitiv Spuren hinterlassen und so eine ungewollte Dusche kann Einbrecher schnell verschwinden lassen. Nicht jeder hat allerdings einen (Vor-)Garten, von daher bietet sich diese Option nicht unbedingt für jeden an. Alternativ könnte man auch an der Decke eines überdachten Hauseingangs oder an der Außenwand (und bei Fenstern im Erdgeschoss) einen Sprinkler anbringen, der wiederum mit einem Bewegungsmelder verbunden ist und sich immer um die gleiche Uhrzeit aktiv schaltet oder manuell aktiv geschaltet wird. Nachher wird sonst noch der Paketbote versehentlich erwischt und den wollen wir natürlich nicht verscheuchen. Damit sich das Wasser nicht an einer Stelle sammelt, sollte es für das Wasser eine Möglichkeit geben, abfließen zu können (z. B. durch einen Abfluss oder eine Schräge). Da auch öfters mal durch die Gartentür hinter dem Haus eingebrochen wird, bietet sich eine Sprinkleranlage mit Bewegungsmelder hier ebenfalls an. - Einem Nachbarn einen Haustürschlüssel geben
Für den Fall, dass Sie in den Urlaub fahren oder mal Ihren Schlüssel verlieren, ist es hilfreich, einem Nachbarn einen Schlüssel zu geben. So kommen Sie trotzdem in Ihr Haus und müssen den Schlüsseldienst nicht erst rufen. Falls Sie in den Urlaub gehen möchten, können Sie Ihren Nachbarn darum bitten, regelmäßig den Briefkasten zu leeren sowie die Rollladen an manchen Stellen herunter- und an anderen Stellen hochzurollen. Auf diese Weise zeigt man potentiellen Einbrechern, dass das Haus bewohnt ist und sie werden abgeschreckt. Übrigens: Sie sollten, wenn Sie in den Urlaub fahren, niemals alle Rollladen herunterlassen (oder alle Vorhänge zuziehen), da Einbrechern so signalisiert wird, dass Sie nicht da sind. In den allermeisten Fällen dienen Rollladen auch nur zum Sichtschutz und haben keinen zusätzlichen Einbruchschutz. - Licht via Zeitschaltuhr automatisch anschalten lassen
Wenn Sie mal weggehen oder in den Urlaub fahren, könnte ein mit einer Zeitschaltuhr verbundenes Licht helfen. Dabei wird das Licht zu unterschiedlichen Uhrzeiten in unterschiedlichen Räumen angeschaltet und nach einer gewissen Zeit wieder deaktiviert. Auf diese Weise wird simuliert, dass jemand zu Hause ist, sodass der Einbrecher es bei dem Haus nicht ausprobiert. Lassen Sie das Licht nicht durchgehend in demselben Raum an – Einbrecher sind nicht dumm und merken irgendwann, dass da niemand ist (Quelle: merkur.de). - Fake-TV
Ein Fake-TV ahmt das Flackern eines Fernsehers nach. Sie haben es sicherlich selber schon mal draußen beim Vorbeigehen bemerkt: Sie sehen es an einem Fenster flackern. Meistens handelt es sich dabei um einen Fernseher und wenn ein Fernseher läuft, wird auch jemand davor sitzen. Das bedeutet für den Einbrecher, es ist jemand zu Hause – er lässt also ab und sucht sich ein anderes Objekt. Dadurch, dass ein Fake-TV relativ günstig zu erhalten ist, kann man hierdurch schnell einen Einbruchschutz herstellen. - Aufkleber „Vorsicht! Wachsamer Nachbar“
Ein ehemaliger Einbrecher erzählte der Allianz, dass der Aufkleber „Vorsicht! Wachsamer Nachbar“ schon etwas bringen kann. „Schon etwas bringen“ klingt jetzt erstmal nicht besonders überzeugend, allerdings gibt es hier auch etwas Positives: Den Aufkleber bekommen Sie kostenlos von der Polizei. Unter diesem Link können Sie die Aufkleber-Vorlage übrigens ebenfalls in Form einer PDF downloaden und selber drucken. Obwohl Sie vermutlich die kostenlose Variante der Polizei bevorzugen würden. - Gaunerzinken zum eigenen Vorteil nutzen
Bei Gaunerzinken oder auch einfach nur Zinken genannt, handelt es sich um ein geheimes Kommunikationsmittel, das u. a. von Betrügern, Einbrechern und Bettlern verwendet wird, um Informationen über die Bewohner zu übermitteln. Diese Zinken finden sich meistens an der Hauswand, an Zäunen, Türen und auch an Briefkästen. Die Symbole sind dabei meist relativ klein, entweder gemalt oder eingeritzt. Zwar geschehen die meisten Einbrüche spontan, das heißt, wenn der Moment günstig ist, allerdings gibt es auch heute noch vereinzelt Gruppierungen oder Personen, welche auf solche Zeichen zurückgreifen. Wenn Sie also selber Zinken z. B. an Ihrer Hauswand oder dem Zaun anbringen, kann es helfen, einen Einbruch zu verhindern. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie nicht zu viele Zeichen anbringen. Wenn Sie sich dementsprechend via Zinken als gefährlichen, brutalen, verarmten Polizisten mit Waffen und bissigen Hund präsentieren, denkt sich der Einbrecher nachher noch, da lohnt es sich besonders – denn so viele Zinken und vor allem in dieser Kombination müssen ein Fake sein!
Hinweis: Attrappen bieten keinen Einbruchschutz
Attrappen wie z. B. von einer Überwachungskamera bringen rein gar nichts, da Einbrecher diese schnell als solche enttarnen können. So ist es besser, eine Kombination aus richtiger Sicherheitstechnik zu verwenden – denn diese bietet echten Schutz und kann so auch zur Ergreifung oder Abschreckung von Einbrechern beitragen. Aber Vorsicht! Sie dürfen nur Ihr eigenes Grundstück filmen, kein Stück vom Bürgersteig, der Straße oder von Nachbars Grundstück – das wird vor Gericht in den aller (aller)meisten Fällen nicht zugelassen und gilt als unzulässige Videüberwachung – auch bei Attrappen!
Einbruchschutz durch Sicherheitstechnik
Eben haben wir erfahren, wie leicht es sein kann, sich Zugang zu einem Gebäude zu verschaffen. Jetzt möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie Ihren Einbruchschutz für Einbrecher so schwierig, nervig und zeitaufwendig wie möglich machen. Wir wissen, Einbrecher möchten weder gesehen noch gehört werden und sie stehen unter Zeitdruck. Machen wir ihre Schwachstellen zu unserer Stärke – mit Sicherheitstechnik!
Fenstersicherung als Einbruchschutz
Zu den größten Schwachstellen eines Gebäudes gehören wohl die Fenster, wenn man an den obigen Einbruch-Report 2016 von der GDV denkt. Zumindest was Einfamilienhäuser betrifft – bei Mehrfamilienhäusern ist es die dritthäufigste Einbruchsstelle von den im Report betrachteten Fällen. Eine Fenstersicherung ist schwer zu durchbrechen und kostet den Einbrecher enorm viel Zeit, wenn er es trotzdem versuchen sollte. Wie wir vorhin im Video von ABUS gesehen haben – nach Angaben von ABUS hat es etwa zehn Minuten gedauert und der Techniker hatte es immer noch nicht geschafft, das Fenster mit der Fenstersicherung aufzubrechen. Ohne Fenstersicherung benötigte er allerdings nur etwa zehn Sekunden. Zehn Sekunden sind jetzt wirklich nicht viel Zeit, um entdeckt zu werden, aber bei zehn Minuten könnten schon Personen am Gebäude vorbeigegangen sein oder den Nachbarn ist etwas aufgefallen. Wie auch immer, der Einbrecher würde mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Gebäude ablassen oder sich einen anderen Einstiegspunkt suchen, denn die Gefahr entdeckt zu werden, ist zu hoch. Sollte der Einbrecher es weiter versuchen, dann ist auch das kein Problem mehr: Wir werden die Schwachstellen ausmerzen und so den Einbruchschutz optimieren!
Glasbruchmelder als zusätzlicher Schutz für die Fenster
Wenn Sie bereits eine Fenstersicherung haben oder nun planen, eine zu errichten, gibt es immer noch eine Schwachstelle bei Fenstern: Glas ist leicht zu zerbrechen. Wir können jetzt natürlich schlecht, alle Fenster mit Panzerglas ausstatten, also greifen wir auf ein anderes Mittel zurück. Nämlich Glasbruchmelder: Sie verhindern in erster Linie zwar nicht, dass das Glas eingeschlagen werden würde oder könnte, dafür allerdings wird sich der Glasbruchmelder bei der Alarmzentrale melden, sobald er Vibrationen oder fallendes Glas registriert. Und wenn sich der Glasbruchmelder bei der Alarmzentrale meldet, kann die Zentrale Ihnen eine automatisch eingestellte Push-Benachrichtigung senden und falls vorhanden eine Alarmsirene auslösen. Das Ganze lässt sich mit allen möglichen Geräten des Herstellers Ajax Systems verbinden, sodass Sie später auch ganz einfach nachrüsten könnten. Unsere Glasbruchmelder werden mit einem Abstand von neun Metern zu Fenstern montiert. Sie benötigen nicht unbedingt auch eine Alarmzentrale mit Alarmsirene – der Glasbruchmelder kommt mit einer App und kann Ihnen auch ohne Zentrale eine Push-Benachrichtigung senden. Was er allerdings nicht alleine kann, ist eine Sirene auslösen. Dafür würden Sie dann zusätzlich eine Alarmzentrale mit Alarmsirene benötigen. Wir empfehlen hier die Verwendung einer kompletten Alarmanlage, also mit Alarmzentrale, -sirene und Glasbruchmelder. Denn der Lärm, den die Sirene auslöst, könnte den Einbrecher zum Fliehen anregen, um nicht entdeckt zu werden. Damit sollten wir die größten Schwachstellen an Fenstern behoben haben und schon einen einigermaßen guten Einbruchschutz haben..
Für diese Alarmanlage benötigen wir...
- eine Alarmzentrale
- mindestens eine Alarmsirene
- mindestens einen Glasbruchmelder
Öffnungsmelder als Einbruchchutz für Türen und Fenster
Sie möchten Fenster gerne auch mal auf kipp lassen, um zu lüften? Offene Fenster, ob auf Kipp oder ganz geöffnet, sind eine Tür für Einbrecher. Sie müssen lediglich den Hebel (Fenstergriff) umlegen und schon sind sie drinnen. Viele Materialien benötigen Einbrecher dabei nicht. Wie wir jetzt wissen, reichen dafür zwei reißfeste Schnüre und eine leere Küchenrolle. Also Gegenstände, die man überall kaufen kann. Ähnlich wie ein Glasbruchmelder kann ein Öffnungsmelder nicht verhindern, dass das Fenster von außen geöffnet wird. Der Öffnungsmelder kann aber eine Push-Benachrichtigung senden, sofern er mit einer Alarmzentrale verbunden wurde. Wir empfehlen hier wieder die komplette Alarmanlage mit Sirene. Das Gute hierbei wäre: Sie können die Alarmanlage mit der anderen Sicherheitstechnik ganz einfach verbinden, sodass sie zum Beispiel eine Alarmsirene für Glasbruchmelder und Öffnungsmelder besitzen. Öffnungsmelder lassen sich aber nicht nur an Fenstern anbringen, sondern auch an Türen. Auf diese Weise lässt sich Ihr Zuhause in eine wahre Festung verwandeln – fassen wir mal zusammen: Hätten wir uns nun die Fenstersicherung, den Glasbruchmelder und den Öffnungsmelder zusammen mit einer kompletten Alarmanlage gekauft, dann wären unsere Fenster jetzt deutlich sicherer: Würde die Fenstersicherung nach einiger Zeit rumprobieren versagen, würde sich der Öffnungsmelder beschweren, sobald das Fenster geöffnet würde. Auch das Glas kann nicht mehr ohne Alarm eingeschlagen werden. Fenster sind damit abgesichert und auch für Türen haben wir nun das erste Gerät kennengelernt, das Alarm schlagen würde und damit den Einbruchschutz verbessert.
Für diese Alarmanlage benötigen wir...
- eine Alarmzentrale
- mindestens eine Alarmsirene
- mindestens einen Öffnungsmelder
Tipp: Lassen Sie den Staat Ihren Einbruchschutz bezahlen!
Das Bundesministerium des Inneren für Bau und Heimat (BMI) fördert zusammen mit der KfW Maßnahmen des Einbruchschutzes. Wenn Sie an Ihrem Eigenheim Maßnahmen zum Einbruchschutz durchführen, können Sie bis zu 1.600 Euro Zuschuss bei Bestandsgebäuden erhalten. Mehr Informationen zu diesem Thema, finden Sie bei der KfW selbst.
Haustür absichern – das können Sie alles machen!
Als Nächstes steht die Eingangstür auf unserer Liste. Sie ist im Einbruch-Report 2016 der GDV die häufigste Einbruchsstelle bei Mehrfamilienhäusern und die dritthäufigste bei Einfamilienhäusern. Damit ist die Eingangstür ebenfalls eine der größten Schwachstellen eines Gebäudes. Wenn wir uns nun nochmal die Tabelle über die Art des Eindringens bei Türen anschauen, sehen wir: Aufhebeln ist wieder die am meisten verwendete Methode. Die Tür muss also für einen guten Einbruchschutz abgesichert werden. Viele Türen lassen sich ziemlich leicht aufbrechen, ob mit einem Stück einer Plastikflasche, mit einer Kreditkarte, Schraubenzieher oder Nageleisen. Einbrecher nutzen die Schwachstellen aus. Geht man beispielsweise mit dem Schraubenzieher oder mit dem Nageleisen zwischen den Spalt einer Altbau-Wohnungstür, verlagert sich das gesamte Gewicht auf den kleinen Riegel und das Schließblech der Tür, wie in diesem kurzen Video von Stiftung Warentest erklärt wird.
Eine sichere Eingangstür muss Widerstand leisten und darf nicht leicht aufbrechbar sein. Klar, am liebsten hätten wir natürlich eine Tür, die man gar nicht aufbrechen kann, aber das zu schaffen ist so gut wie unmöglich. Denn eine Schwachstelle wird sich schon finden – die eigentliche Frage ist die nach der Zeit. Zeit, die ein Einbrecher nicht hat.
Es gibt verschiedene Widerstandsklassen, die dabei helfen sollen, die Widerstandsfähigkeit besser einzuteilen. Die verschiedenen Widerstandsklassen reichen von RC 1 N bis RC 6 – was das genau heißt, schauen wir uns jetzt an. Für eine normale Eingangstüre reicht normalerweise die Widerstandsklasse RC 3 aus. Widerstandsklasse RC 4 bis RC 6 verwendet man eher bei Geschäften und Banken.
Basiert auf den Quellen: hoermann.de & mein-eigenheim.de | ||
Widerstandsklasse | Kurzerklärung | |
RC 1 N | Grundschutz gegen Gelegenheitstäter. Bietet begrenzten bis geringen Schutz gegen Aufbruchversuche wie etwa Gegentreten, Gegenspringen, Schulterwurf, hochschieben und herausreißen. Türen und Fenster innerhalb RC 1 N lassen sich mit wenig Aufwand gewaltsam öffnen. Es gibt einen geringen Schutz gegen Hebelwerkzeug. | |
RC 2 N & RC 2 | Einfache Sicherung gegen einfaches Werkzeug. Bauteile müssen Schraubenziehern und Keilen mindestens drei Minuten standhalten. | |
RC 3 | Schutz gegen Aufhebeln mit professionellem Werkzeug. Das Bauteil muss mindestens fünf Minuten standhalten. | |
RC 4 | Schutz gegen Säge- und Schlagwerkzeuge wie Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Meißel sowie Sägewerkzeuge und Akkubohrer. Das Bauteil muss mindestens zehn Minuten standhalten. | |
RC 5 | Bietet Schutz gegen Elektrowerkzeuge wie Winkelschleifer mit einem Scheibendurchmesser bis 125 mm, Stich und Säbelsägen sowie Bohrmaschinen. Das Bauteil muss mindestens 15 Minuten standhalten. | |
RC 6 | Schutz gegen leistungsfähige Elektrowerkzeuge wie Winkelschleifer mit einem Scheibendurchmesser bis 250 mm, Stich und Säbelsägen sowie Bohrmaschinen. Das Bauteil muss mindestens 20 Minuten standhalten. |
Da wir jetzt grob wissen, was es für Widerstandsklassen gibt, können wir nun auch den Einbruchschutz entsprechend an der Eingangstür umsetzen. Anhand der Kurzerklärungen sehen wir, dass die Widerstandsklasse RC 3 fünf Minuten professionellem Werkzeug standhalten muss. Fünf Minuten ist sehr lange für einen Einbrecher und birgt ein hohes Risiko, entdeckt zu werden. Auch schon die drei Minuten bei RC 2 birgt für den Einbrecher ein hohes Risiko, entdeckt zu werden. Für welche Sicherung Sie sich schlussendlich entscheiden und welchen Sicherheitsstandard sie möchten, das liegt bei Ihnen.
Sie haben nun also die Möglichkeit, Ihre Eingangstür mit Querverriegelungen und Zusatzschlössern nachzurüsten oder die optisch ansprechendere Variante: eine neue Tür zu kaufen. Querverriegelungen und Zusatzschlösser sind ein gutes Mittel, um die Tür einbruchssicherer zu machen, da sie zusätzliche Widerstandsfähigkeit mitbringen und das Aufbrechen der Tür so erschweren. Wenn Sie nun allerdings eine neue Tür kaufen möchten, sollten Sie darauf achten, dass diese über ein widerstandsfähiges Türblatt, Schloss wie auch eine widerstandsfähige Zarge (Türrahmen) und Beschläge verfügt. Je nachdem, welchen Sicherheitsstandard Sie haben möchten, können Sie auch entsprechend danach suchen bzw. im Geschäft nach z. B. einer Eingangstür mit der Widerstandsklasse RC 3 fragen. Empfehlenswert ist es an dieser Stelle, sich einfach kostenlos von der Polizei bei Ihnen vor Ort beraten zu lassen, denn dort stehen Ihnen Experten in Sachen Einbruch zur Verfügung.
Für einen wirklich guten Einbruchschutz sind außerdem zusätzliche Sicherheitsbolzen empfehlenswert. Durch die Sicherheitsbolzen würden Sie dafür sorgen, dass die Tür nicht mehr einfach so aufgehebelt werden kann, denn Einbrecher nutzen hier eine Schwachstelle in der Tür aus: Durch das Aufhebeln der Tür wird das gesamte Gewicht auf den kleinen Riegel und das Türblech konzentriert. Haben Sie mehrere Sicherheitsbolzen, verteilt sich das Gewicht nicht nur auf den kleinen Riegel und das Türblech, sondern auch auf die anderen Sicherheitsbolzen und Seitenteile.
Sprechanlagen – nicht nur sicherer, sondern auch komfortabler!
Sprechanlagen können Ihnen ein klein wenig mehr Sicherheit und eine große Menge mehr Komfort bringen. Sprechanlagen haben den Vorteil, dass Sie nicht zur Tür gehen müssen, um mit einer Person vor der Haustür zu sprechen, sondern zur Tür- bzw. Videostation. Viele Sprechanlagen besitzen zusätzlich auch eine Kamera, wodurch Sie die Personen vor der Tür auch identifizieren können. Jedes Mal, wenn eine Person bei Ihnen zu Hause klingelt, erhalten Sie eine Push-Benachrichtigung auf Ihr Smartphone, sodass Sie absolut niemanden mehr verpassen können. Stellen Sie sich vor, der Paketbote kommt mal wieder vor Ihnen an und nimmt das Paket wieder mit, da er Sie nicht angetroffen hat. Würde er nun bei Ihnen zu Hause klingeln und Sie sind noch nicht da, können Sie ihm einfach sagen, was er mit dem Paket machen soll. Falls Sie auf die App verzichten möchten, gibt es natürlich auch noch Videostationen, die fest montiert werden. Dadurch haben Sie dann ein Touchdisplay mit der Kontrolle über die Türsprechanlage. Bei manchen unserer Sprechanlagen können Sie sogar via App die Tür öffnen lassen, was zum Beispiel hilfreich ist, wenn Sie einen Abend mit Freunden geplant haben und Sie noch einkaufen sind, während sich zu Hause alle vor Ihrer Tür sammeln. Aber... wo genau liegt jetzt der Vorteil für die Sicherheit und den Einbruchschutz? Ja, wir haben jetzt einige Vorteile einer Sprechanlage genannt, allerdings nur solche, die mehr Komfort bringen. Mehr Sicherheit bringt eine Sprechanlage insofern, dass, wenn ein Einbrecher klingeln kommt und sich als jemand anderes ausgibt, Sie sich an der Tür nicht groß bequatschen lassen und so nicht auf alle Tricks hereinfallen können, die dem Einbrecher einfallen. Außerdem können Sie so in Sicherheit hinter der Tür bleiben und diese gar nicht erst öffnen, wodurch Einbrecher auch keinen Blick in das Gebäude werfen können.
Checkliste: Einbrüche verhindern – machen Sie es Einbrechern nicht unnötig leicht!
- Fenster, Balkon- und Terrassentüren verschließen!
- Wenn Sie Ihre Fenster, Balkon- oder Terrassentür unbedingt geöffnet lassen möchten, können Sie hier auch alternativ einen Öffnungsmelder kaufen und ihn z. B. mit einer Alarmzentrale verbinden, welche anschließend eine Alarmsirene auslöst, sollte eine Person die Tür oder das Fenster neigen oder anstoßen. Unsere Öffnungsmelder bemerken Fenster- bzw. Türbewegungen auch wenn diese geöffnet sind. Zusätzlich hilft hier dann noch ein Glasbruchmelder.
- Verstecken Sie draußen keine Schlüssel! Hier hilft sonst auch der beste Einbruchschutz nicht mehr. Statt den Schlüssel draußen zu verstecken, können Sie auch einem Nachbarn einen Schlüssel geben.
- Geben Sie keine Hinweise auf Abwesenheiten oder Urlaub. Posten Sie auch keine Urlaubsbilder, während Sie sich im Urlaub befinden, da Einbrecher so Rückschlüsse ziehen können – machen Sie das am besten erst nach dem Urlaub. Ebenfalls sollten Sie via Anrufbeantworter nicht mitteilen, dass Sie nicht da sind.
- Wechseln Sie das Türschloss, wenn Sie den Schlüssel verlieren!
- Rufen Sie bei verdächtigen Beobachtungen die Polizei unter der 110 an! Auch wenn Sie in der Nachbarschaft oder bei Ihnen auf dem Grundstück verdächtige Personen bemerken, kann Ihnen die Polizei helfen.
- Nehmen Sie an neutralen und kostenlosen Beratungen der Polizei teil! Sie haben die Möglichkeit, sich nicht nur von uns, sondern auch direkt von der Polizei beraten zu lassen. Schauen Sie dazu am besten auf der Internetsetseite Ihrer entsprechenden Polizeidienststelle nach, da es hier unterschiedliche Telefonnummern und E-Mail-Adressen gibt.
Wenn Sie sich diese Checkliste zu Herzen nehmen, werden zumindest schon mal einige Sicherheitslücken geschlossen, die mit zu den häufigsten Einstiegspunkten bei Einbrüchen gehören – und Sie erhalten im Ergebnis einen besseren Einbruchschutz.
Überwachungskamera als wirksamer Einbruchschutz?
Überwachungskameras können ihren Teil zum Einbruchschutz beitragen: Sie filmen alles bedingungslos, unabhängig vom Wetter und der Tageszeit. Sie sind also quasi ein erweitertes Auge. Während die Überwachungskamera Ihr Grundstück im Auge behält, können Sie sich entspannen. Wenn Sie dann eine Überwachungskamera kaufen, können Sie ganz einfach nachschauen, was draußen so geschehen ist, sollten Sie mal Geräusche hören. Falls Sie darüber nachdenken, sich einfach eine viel günstigere Attrappe zu kaufen, seien Sie gewarnt: Einbrecher wissen, dass es Attrappen gibt. Und diese Attrappen können sie schnell enttarnen. Im Endeffekt bringt Ihnen eine Attrappe also nichts. Nebenbei gelten für Überwachungskamera-Attrappen auch die gleichen gesetzlichen Gegebenheiten. Falls Sie beispielsweise vorhaben sollten, eine Attrappe anzubringen und diese u . a. auch auf das Grundstück Ihres Nachbars gerichtet ist, kann ein Überwachungseindruck entstehen. Sobald ein Überwachungseindruck entsteht, handelt es sich um unzulässige Überwachung – auch bei Attrappen! Das heißt, Sie würden in diesem Fall eine vorherige Einverständniserklärung von Ihrem Nachbarn benötigen und müssten diesen über alle Details aufklären (wie z. B. Speicherort und -dauer).
Das Urteil vom Landgericht Hamburg (Az. 304 O 69/17)* sowie das Urteil vom Landgericht Berlin (Az. 67 S 305/17)* haben festgestellt, dass auch Attrappen einen Überwachungseindruck erzeugen und damit unzulässig sind (sofern kein Einverständnis vorliegt und vorher genaustens darüber informiert wurde). Dazu muss man natürlich auch sagen, dass es keine Sicherheitstechnik gibt, die zu 100 % schützt und auch kein Sicherungssystem zu 100 % sicher ist – irgendwelche Schwachstellen lassen sich immer finden, wenn man nur lange genug sucht. Allerdings bietet Sicherheitstechnik einen deutlich höheren Schutz vor Einbrechern als keine Sicherheitstechnik – logisch. Fast jede Form der Sicherheitstechnik, die das Einbrechen erschwert, wirkt abschreckend auf Einbrecher, da diese nur ein sehr kleines Zeitfenster haben, um sich Zugang zu verschaffen. Das zeigt zumindest auch unser Richtwert, den wir uns eben weiter oben von einem Erfahrungsbericht abgeleitet haben.
*Falls Sie versuchen, den Link zu öffnen, kann es sein, dass Ihnen das Urteil erst nicht angezeigt wird, da beide Seiten der jeweiligen Stadt ein wenig seltsam funktionieren zu scheinen. Klicken Sie dazu den entsprechenden Link einfach nochmal an und schon sollten Sie ein Urteil sehen. Wenn es dann immer noch nicht funktioniert, kopieren Sie einfach das Aktenzeichen (z. B. 304 O 69/17) und suchen Sie über die Suchleiste danach. Sollte das alles nichts bringen, bleibt wohl nur noch eine Möglichkeit: Die Seite verfluchen.
Da es bei der Anbringung von Überwachungskameras einiges zu beachten gilt und das komplett den Rahmen dieses Beitrags sprengen würde, gehen wir heute nicht weiter im Detail darauf ein, was erlaubt ist und was nicht. Wenn Sie eine Überwachungskamera bei Ihnen zu Hause anbringen möchten, dürfen Sie nur Ihr eigenes Grundstück überwachen. Es ist verboten und unzulässige Videoüberwachung, das Grundstück Ihres Nachbarn oder öffentliche Wege wie den Bürgersteig oder die Straße mitzufilmen. Alle von der Überwachung betroffenen Personen müssen vorher im Detail darüber aufgeklärt werden. Sie müssen u. a. auch über die Speicherdauer der Aufnahmen sowie den Speicherort informiert werden. Auch Besucher müssen z. B. mit einem Schild vorher auf die Überwachung auf Ihrem Grundstück hingewiesen werden. Um Ihnen eine gute Informationsquelle für mehr Informationen über die private Videoüberwachung zu nennen, empfehlen wir Ihnen den Artikel von Stiftung Warentest: Private Videoüberwachung: Was erlaubt ist.
Fazit & weiteres Vorgehen
Wir haben nun eine ordentliche Menge an Informationen erhalten und können jetzt unsere eigenen Einbruchschutz-Maßnahmen ableiten bzw. die Tipps auf unsere Wohnanlage anwenden. Wie aber geht man jetzt am besten vor? Wir empfehlen Ihnen, dass Sie sich am besten eine Zeichnung Ihres kompletten Grundstücks oder der Wohnanlage machen. Dies soll eine einfache Zeichnung von Ihrem Grundstück inklusive Räume, Fenster und Türen aus der Vogelperspektive sein, sodass Sie einen besseren Überblick erhalten. Auf diese Zeichnung können Sie dann die verschiedenen Sicherheitsgeräte dazuzeichnen – am besten in einer anderen Farbe, sodass man die Sicherheitstechnik sofort erkennt. Wenn Sie auch eine oder mehrere Überwachungskameras anbringen möchten, hilft es, wenn Sie hier den Aufnahmewinkel ganz schwach mit dazuzeichnen, sodass Sie sehen, was alles abgedeckt wird. Am Ende haben Sie dann eine Art Konzept, auf dem Sie übersichtlich und auf einem Blick Ihre Maßnahmen überprüfen können. Jetzt lassen sich Ihre Maßnahmen auch ganz leicht mit den Statistiken weiter oben vergleichen: Haben Sie auch alle Punkte beachtet, über die Einbrecher hereinkommen können? Gibt es eventuell noch Schwachstellen oder fällt Ihnen noch etwas auf, das wir hier selber gar nicht genannt haben? Gerne können Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren unten teilen und so auch noch anderen helfen!
Nachdem Sie Ihre Zeichnung verglichen und fertiggestellt haben, empfehlen wir Ihnen, sich zusätzlich noch von der Polizei beraten zu lassen. Diese bietet das kostenlos bei Ihnen vor Ort an und kann Ihnen sicher noch den ein oder anderen zusätzlichen Tipp geben. Empfehlenswert ist es, die Sicherheitstechnik von Experten anbringen zu lassen, auch wenn Sie nun selber über einiges an Wissen verfügen. Experten arbeiten jeden Tag mit solcher Sicherheitstechnik und diesen fällt dadurch oft noch etwas auf, was einem Menschen, der mit sowas nicht tagtäglich arbeitet, nicht auffällt. Auch kann das falsche Anbringen von nur einer Schraube dazu führen, dass Sicherungen durchbrochen werden. Darum ist es immer besser, sich einen Experten zuratezuziehen, der dann auch die Montage übernehmen kann.
Haben Sie Ihre Zeichnung fertig, dann hilft es, sich eine Liste zu erstellen, um Schritt für Schritt die Sicherheitstechnik zu installieren und so den optimalen Einbruchschutz herzustellen. Inspiration können Sie sich von unserer Liste holen – wir empfehlen immer so genau wie möglich zu sein, damit jede Person immer direkt versteht, was gemeint ist. So können Sie dann diese Liste zusammen mit der Zeichnung mitnehmen und sich von einem Experten besser beraten lassen. So sieht dieser auch direkt, wie es bei Ihnen aussieht – vielleicht fällt ihm ja auch noch etwas auf? So jetzt aber unsere Beispiel-Liste:
- Überwachungskameras anbringen
- Eine bei der Haustür
- Zwei bei der Gartentür
- Alarmanlagen-Sicherung aufbauen
- Alarmzentrale innen im Keller anbringen
- Eine Alarmsirene innen im Wohnzimmer und zwei außen, jeweils eine einige Meter über der Haustür und eine einige Meter über der Gartentür anbringen. Alle drei sollen bei Alarm ausgelöst werden.
- Usw.
Damit kommen wir mit unserem Einbruchschutz-Ratgeber zum Ende – Sie haben es geschafft! Jetzt möchten wir allerdings noch einmal die wichtigsten Punkte herausschreiben und nochmal klar und übersichtlich sammeln:
Das wissen wir jetzt über Einbrecher
ᐅ Einbrecher brechen in günstigen Momenten ein, also zu jeder Tageszeit.
ᐅ Offene oder gekippte Fenster sind besonders leicht aufzubekommen und werden als Einladung gesehen.
ᐅ Richtwert: Maximal zehn Minuten pro Einbruch, meistens nicht mehr als fünf Minuten. Objekte mit Alarmanlage: Maximal zwei Minuten. Richtwert basiert auf Erfahrungen eines einzelnen Ex-Einbrechers.
ᐅ Einbrecher suchen oftmals in dieser Reihenfolge die Orte ab: Garderobe, Schlafzimmer, Wohnzimmer.
ᐅ Einbrecher suchen grundsätzlich nach leicht transportierbaren sowie leicht verkaufbaren Gegenständen.
ᐅ Am häufigsten werden Schmuck und Uhren, Bargeld, elektronische Kleingeräte wie Handys sowie PC, Laptop und EDV-Zubehör gestohlen.
ᐅ Einbrecher nutzen jegliche zum Aufstieg verwendbaren Objekte aus der Umgebung, um auch an Fenster im zweiten oder dritten Stock heranzukommen. Schließen Sie also am besten alle zum Aufstieg verwendbaren Objekte weg (z. B. Leitern).
ᐅ Türen, Fenster und Fenstertüren werden von Einbrechern am häufigsten zum Einstieg verwendet.
ᐅ Einbrecher nutzen beim Einbrechen am häufigsten die Methode des Aufhebelns.
ᐅ Einbrecher verwenden Schraubenzieher am häufigsten, um einzubrechen.
Das können Sie für Ihren Einbruchschutz tun!
ᐅ Fenstersicherung installieren.
ᐅ Glasbruchmelder für Fenster und Fenstertüren montieren.
ᐅ Öffnungsmelder für Türen und Fenster anbringen.
ᐅ Alarmanlage inklusive Alarmsirene installieren.
ᐅ Eingangstür absichern mit Querverriegelungen sowie einer Tür mit der Widerstandsklasse RC 3.
ᐅ Sprechanlage als zusätzlicher Schutz.
ᐅ Überwachungskameras installieren und immer den Überblick behalten sowie Einbrecher abschrecken.
ᐅ Draußen im Garten und der Einfahrt Bewegungsmelder anbringen, die für viel Licht sorgen.
ᐅ Draußen keine Schlüssel verstecken!
ᐅ Aufkleber „Vorsicht! Wachsamer Nachbar“ anbringen.
ᐅ Gaunerzinken am Grundstück anbringen und selber auf Markierungen an Zäunen, Türen oder Briefkästen achten – ggf. Polizei informieren.
ᐅ Wechseln Sie das Türschloss, wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren!
ᐅ An kostenloser Beratung der Polizei teilnehmen.
ᐅ Bei verdächtigen Personen in der Nachbarschaft: Rufen Sie die Polizei unter der 110 an!
ᐅ Wertvolle Gegenstände im Kinderzimmer (z. B. im Spielzeug oder in der Spielzeugkiste) verstecken, da laut Ex-Einbrecher Kinderzimmer ein No-Go-Bereich sind. Nebenbei gelten Kinderzimmer als unordentlich, wofür ein Einbrecher keine Zeit hätte.
ᐅ Weitere mögliche Verstecke für Wertgegenstände: Hinter Paneelleisten (ggf. Loch bohren für ein größeres Versteck), im Spielzeug oder in Spielzeugkisten vom Haustier, an oder in Heizkörpern (festgeklebt), im Hausanschlussraum, in leeren (und evt. leicht beschwerten) Creme-Dosen oder Shampoo-Flaschen, hinter der Abdeckung einer "Deko-Steckdose"
ᐅ Mit einem nicht am Boden oder der Wand befestigten Tresor eine Falle stellen: Mit Steinen oder o. Ä. Dingen befüllen (vielleicht auch zusätzlich mit einem GPS-Tracker?).
Falls Sie in den Urlaub fahren oder mal weg sind
ᐅ Geben Sie einem Nachbarn einen Haustürschlüssel. Dieser soll in Ihrer Abwesenheit dann regelmäßig die Post aus dem Briefkasten holen und die Rollladen bewegen.
ᐅ Fake-TV, um nachts das Flimmern eines Fernsehers zu imitieren.
ᐅ Licht via Zeitschaltuhr automatisch anschalten lassen.
ᐅ Auf Anrufbeantwortern und im Internet keine Hinweise auf eine mögliche Abwesenheit geben sowie keine Urlaubsbilder während des Urlaubs posten.
Um den Einbruchschutz zu realisieren
ᐅ Erstellen Sie eine Zeichnung Ihres Grundstücks oder Ihrer Wohnanlage aus der Vogelperspektive inklusive Räume, Fenster und Türen: Malen Sie mögliche Sicherheitstechnik am besten in verschiedenen Farben dazu sowie den Aufnahmewinkel von Überwachungskameras.
ᐅ Erstellen Sie eine Liste, was zuerst und überhaupt erledigt werden soll.
ᐅ Lassen Sie sich von der Polizei und Experten beraten: Bringen Sie Ihre Liste wie auch Zeichnung mit – möglicherweise können Ihnen die Experten oder die Polizei auch noch weitere Tipps und Schwachstellen verraten.
ᐅ Lassen Sie Ihre Einbruchschutz-Maßnahmen von einem Experten anbringen, um auszuschließen, dass eine Schraube falsch angebracht wird und so Einbrecher doch eine Chance hätten.
ᐅ Nutzen Sie die Zuschüsse vom Staat!
Hinweis zum GDV Einbruch-Report 2016
Der Einbruch-Report 2016 ist ein Forschungsprojekt der GDV, bei dem in den Städten Bremerhaven, Berlin, Hannover, Stuttgart und München über 2.000 Haushalte, die im Jahr 2010 laut polizeilicher Kriminalstatistik einen Wohnungseinbruch erlebten, angeschrieben wurden. An der postalischen Befragung nahmen 1.329 Personen teil. Außerdem wurden die Akten von über 3.668 Einbruchsfällen ausgewertet. Davon gelten 1.606 Fälle gemäß den Richtlinien für die Führung der polizeilichen Kriminalstatistik als aufgeklärt, wovon 377 Fälle zu mindestens einer rechtskräftigen Verurteilung bzw. einem rechtskräftigen Strafbefehl führte.
Falls Sie sich abgesehen von dem Forschungsprojekt ganz allgemein die aktuellen Zahlen der Einbruchsbilanz (2020) anschauen möchten, können Sie das auf der Seite der gdv.de.
Quellen:
https://www.gdv.de/resource/blob/9468/94bb2c3384030526400f050971d829ba/download--pdf--140021594-data.pdf
https://www.rtl.de/cms/ex-einbrecher-verraet-hier-finden-diebe-ihre-wertsachen-sofort-4132226.html
https://www.180-grad.de/interview-ex-einbrecher/
https://www.allianzdeutschland.de/der-perfekte-einbruch-ein-profi-packt-aus/
https://www.merkur.de/leben/wohnen/einbrecher-verraten-diese-stellen-durchsuchen-einem-haus-zuerst-nach-wertgegenstaenden-zr-12911622.html
https://www.mirror.co.uk/money/burglars-explain-first-place-look-18805057
https://www.mein-eigenheim.de/sicherheit/die-einbruchsichere-haustuer.html
https://www.hoermann.de/tipps/widerstandsklassen-von-tueren/
Dieser Artikel wurde zuletzt am 02.12.2021 aktualisiert (Rechtschreibfehler korrigiert; fehlende Informationen aus dem Text der Zusammenfassung hinzugefügt).