Seit November 2020 sind Playstation 5 und Xbox Series X (S) verfügbar. Vor allem im Fall der Playstation sorgt der Chipmangel allerdings dafür, dass die Konsole nur selten verfügbar ist. Wenn Sie einen Nachfolger für Ihre PS4 oder Xbox One suchen, wollen wir Ihnen zeigen, ob die PS5 oder die Xbox Series X besser ist und welche Konsole sich für Ihre Ansprüche lohnt.
Inhalt
- PS5 und Series X (S) von Außen
- Technischer Vergleich PS5 und Xbox Series X
- Eingabegeräte die Controller von Playstation 5 und Xbox Series X
- Die Systemsoftware im Vergleich
- Das Wichtigste: die Spiele
- Services: Alles für den Gamepass
- PS Now, Playstation Plus: Playstation-Services
- Alternativen
- Die Vorgänger
- Vergleichsfazit
PS5 und Series X (S) von Außen
Im Vergleich zu den alten Konsolen sind Playstation 5 und Xbox Series X deutlich gewachsen. Durch ihre kastige Form ist die Xbox dabei allerdings besser zu handeln als die geschwungene Playstation. Klein ist die Series X mit Breite und Tiefe von 15,1 cm und einer Höhe von 30,1 cm nicht und wird nicht umsonst mit einem kleinen PC verglichen. Gegen die Playstation 5 wirkt sie trotzdem geradezu zierlich (Breite 39 cm ohne Standfuß, 10,4 cm Höhe ohne Standfuß und 26 cm Tiefe). Allerdings können Sie letztere dank der Wechsel-Seitenpanele farblich anpassen. Vor dem Kauf sollten Sie prüfen, ob Ihr TV-Schrank genug Platz für die Konsole Ihrer Wahl bietet (und Freiraum für ausreichend kühle Luft). Die Äußerlichkeiten spielen bei der Kaufentscheidung nur eine kleine Rolle - hier zählen die inneren Werte.
Technischer Vergleich PS5 und Xbox Series X
Die beiden Geräte haben in Sachen Hardwareausstattung viel gemeinsam. So setzen PS5 und Xbox Series X auf Hardware von AMD (Zen 2). Die Unterschiede liegen im Detail. Während die Xbox mit einer Grafikleistung von 12,15 Teraflops aufwartet, bringt es der Grafikchip der PS5 auf 10,28 Teraflops - dass die PS5 langsamer als die Xbox ist, zeigt sich höchstens bei Titeln, die exklusiv für das jeweilige System erscheinen. Hier fällt auf, dass die Xbox-Exclusives in Sachen Bildrate und Auflösung deutlich mehr aus den technischen Rahmenbedingungen holen, als es die Playstation exklusiven Titel tun. Ähnlich sieht es beim Speicher aus, wo die Playstation die Nase deutlich vorn hat. Während bei der Xbox komprimiert bis zu 4,8 Gigabyte pro Sekunde übertragen werden können, bringt es die PS5 auf 8 bis 9 Gigabyte pro Sekunde. Bei beiden Konsolen sind Ladezeiten durch die schnellen SSD-Festplatten fast eine Sache der Vergangenheit. Unterschiedlich sind allerdings die Möglichkeiten, den Speicher von Xbox und PS5 zu erweitern. Während Sie bei der Playstation eine beliebige M.2-NVMe-SSD einbauen können, um mehr Platz für die teils sehr großen Spiele zu haben, sind Sie bei der Xbox auf die Verwendung von proprietären Speicherlösungen angewiesen, die derzeit nur von Seagate angeboten werden. Preislich ist demnach die Speichererweiterung der Playstation attraktiver, während sich die Erweiterungskarten auf der Xbox wesentlich einfacher einsetzen lassen. Hinzu kommt die Möglichkeit, bei beiden Konsolen USB-C-Festplatten zu verwenden, um Spiele der vorherigen Generation abzulegen und aktuelle Games zwischenzuspeichern. Für Filmfans bringen beide Konsolen darüber hinaus Laufwerke für 4K-Blurays mit (eine Ausnahme bildet die PS5 Digital Edition, die kein Laufwerk für physische Medien besitzt). Nachfolgend die technischen Daten in der tabellarischen Übersicht:
Playstation 5 | Hardwarebestandteil ▼ | Xbox Series X |
---|---|---|
AMD Zen-2-Cores (bis 3,5 GHz) variable Frequenz | Prozessor | Zen-2-Prozessor (AMD), 8 Kerne mit 3,66 GHz |
RDNA-Grafikkarte mit Raytracing-Unterstützung 36 Compute Units 10,28 Teraflops | Grafikeinheit | RDNA 2 mit Raytracing, 52 Compute Units bei 1,825 GHz und 12,15 Teraflops |
16 Gigabyte | Arbeitsspeicher | 16 Gigabyte |
SSD → Mit M.2-NVMe-SSD erweiterbar 825 GB (667 GB nutzbar) 5,5 GB/s (unkomprimiert) 8-9 GB/s (komprimiert) | Speicher | SSD → Mit Erweiterungskarte erweiterbar 1 TB (802 GB nutzbar) 2,4 GB/s (unkomprimiert) 4,8 GB/s (komprimiert) |
4K-Bluray-Laufwerk | Laufwerk | 4K-Bluray-Laufwerk |
Falls Sie das gerade am Smartphone lesen: Sie können in der Tabelle nach rechts scrollen.
Da zum Thema Hardware auch das Eingabegerät gehört, schauen wir uns als Nächstes die Controller beider Konsolen an.
Eingabegeräte: die Controller von Playstation 5 und Xbox Series X
Der Controller der PS5
Der Controller der PS5 hat im Vergleich zur Playstation 4 eine besondere Erwähnung verdient. Dualsense sieht nicht nur anders aus als der Dualshock 4, er setzt auf zwei besondere Innovationen, um das Spielgefühl deutlich intensiver zu machen. Die Rede ist von Adaptive Triggern und haptischem Feedback. Ersteres sorgt dafür, dass die Schultertasten Widerstand (beispielsweise beim Spannen eines Bogens) geben können, während letzteres präzise Vibrationen ermöglicht (beispielsweise, ob Autoreifen aus Asphalt oder Geröll fahren). Abgerundet wird der Controller durch einen größeren Akku, der per USB-C aufgeladen wird und eine LED-Anzeige, die beispielsweise den Gesundheitszustand der Spielfigur zeigt. Übrigens: PS4-Controller lassen sich nicht für PS-5-Spiele verwenden, werden jedoch zum Spielen von PS4-Spielen unterstützt (und bei PSVR-Spielen benötigt).
Der Controller der Xbox Series X
Microsoft geht einen anderen Weg beim Controller seiner aktuellen Konsole. Es handelt sich im Großen und Ganzen um eine verfeinerte Version des Xbox-One-Controllers. Neu ist ein einzelner Sharebutton zum Erstellen von Screenshots und Videos. Verbessert wurde das Steuerkreuz, welches jetzt präziser daherkommt. Abgerundet wird das Gamepad durch einen neuen USB-C-Anschluss und eine griffigere Oberfläche. Wer bereits Controller der Vorgängerkonsole im Einsatz hat, kann diese ohne Probleme auch auf der Series X einsetzen (und andersherum). Wie bei den bisherigen Xbox-Gamepads ist kein Akku eingebaut. Stattdessen lassen sich entweder Batterien einsetzen oder Akkupacks, die bei Bedarf hinzugekauft werden.
Die Systemsoftware im Vergleich
Nach dem Einschalten ist das Betriebssystem der erste Berührungspunkt mit den Konsolen und der Weg zu jedem Spiel führt über das jeweilige Interface. Wir schauen uns an, was beide Systeme zu bieten haben.
Gekachelt: die Xbox Series X
Fans der Kacheloberfläche von Windows 8 kommen auf der Xbox Series X auf ihre Kosten. Das auf Windows 10 basierende System hat sich im Vergleich zur Vorgängerkonsole nicht nennenswert verändert, bietet jedoch einige praktische Funktionen wie Quick Resume. Dabei können bis zu fünf Spiele zum schnellen Öffnen abgelegt werden. Selbst, wenn die Konsole ausgeschaltet oder stromlos gemacht werden, bleiben die Spiele in ihrem aktuellen Zustand gespeichert. Der Vorteil: die aktuell gespielten Titel lassen sich fast ohne Ladezeiten an der aktuell gespielten Stelle fortsetzen. Das gleicht aus, dass das Interface teils träge reagiert.
Gleich, aber anders: die Playstation 5
Bei der Playstation 5 wirft Sony das Interface der Vorgängerkonsole über Bord. Dadurch entsteht eine Oberfläche, die reaktionsschnell und aufgeräumt ist. Trophäen sind darin tief integriert und die große Besonderheit ist die aktive Verfolgung von Spielzielen (sofern unterstützt) direkt im Interface. Weitere Besonderheit: durch eine Twitch- und YouTube-Integration lassen sich Streams direkt aus Spielen heraus starten. Nervig ist das Fehlen einiger Funktionen. Beispielsweise das versprochene VRR (Variable Refresh Rate). Eine Funktion wie Quick Resume ist darüber hinaus ebenfalls nicht an Bord.
Das Wichtigste: die Spiele
Ist die anfängliche Umgewöhnung bei der Bedienung des Systems überstanden, steht das Wichtigste auf dem Plan: die Spiele. Sowohl Playstation 5, als auch Xbox Series X warten mit aufregenden Titeln auf. Wir vergleichen kurz das Spielangebot von Playstation und Xbox.
Abwärtskompatibel: spielen auf der Series X
Der wohl größte Pluspunkt von Microsofts Konsole ist der große Katalog an Spielen, der sich durch die Abwärtskompatibilität auftut. Wer bereits Besitzer einer oder mehrerer Vorgängerkonsolen ist, der kann vermutlich einen Großteil seiner physischen und digitalen Spiele weiterverwenden. Mehr als 600 Xbox-360-Spiele sind beispielsweise mit der aktuellen Generation kompatibel und profitieren von zahlreichen technischen Verbesserungen wie einer höheren Bildauflösung. Auch an neuen und angekündigten Spielen mangelt es den Xbox Games Studios (nicht zuletzt durch den Ankauf von Bethesda und Activision Blizzard) nicht. Aktuelle Games wie Forza Horizon 5, Halo Infinite und Psychonauts 2 sollten Spieler eine Weile unterhalten.
Erstklassig: spielen auf der Playstation
In Sachen Abwärtskompatibilität kann die Playstation 5 nicht mit der Xbox schritt halten. Nur Spiele, die für den direkten Vorgänger entwickelt worden sind, laufen auf der PS5. Wer PS3- oder PS2-Spiele nutzen möchte, der schaut in die Röhre. Trotzdem stehen durch diese einfache Kompatibilität rund 4.000 Spiele der PS4-Generation zur Verfügung und auch PSVR lässt sich (einem Adapter sei Dank) auf dem aktuellen Sony-Flaggschiff verwenden. Was die Playstation allerdings auszeichnet ist das herausragende Netz von internen Entwicklerstudios, die Blockbuster am laufenden Band liefern. Spiele wie Uncharted oder Last of Us, finden sich nur bei Sony. Seit dem Start der neuen Konsolengeneration versorgt das Unternehmen die Spielerschaft fast im Monatstakt mit Neuerscheinungen wie beispielsweise Death Stranding - Director's Cut. Allerdings hat die Xbox beim Thema Services ein Ass im Ärmel, dem Sony (noch) nichts entgegenzusetzen hat.
Services: Alles für den Gamepass
Das Abo-Angebot von Microsoft hat sich einen eigenen Absatz verdient und kann mit Recht als das “Netflix der Spiele” bezeichnet werden. Mehr als 400 Spiele für alle Xbox-Generationen finden sich in dem umfassenden Angebot, welches mit einer Goldmitgliedschaft für Xbox Live gekoppelt ist. Mit dabei sind von Tag 1 an alle Neuveröffentlichungen von Microsoft (bspw. das erwähnte Halo Infinite). Außerdem ist EA Play (ohne zusätzliche Kosten) integriert und bringt Klassiker wie Dead Space (1,2,3) oder Skate in das Abo-Angebot von Microsoft. Alle Spiele lassen sich ohne weitere Kosten herunterladen und spielen oder alternativ ohne Wartezeit streamen. Das funktioniert nicht nur auf der Konsole, sondern auch auf Tablets, Smartphones, Computern und auf der Xbox selber. Durch den Aufkauf von Bethesda finden sich im umfassenden Angebot auch Klassiker wie Elder Scrolls Oblivion, Skyrim und Dishonored. Sony hat zwar eine Alternative am Start, PS Now kann jedoch nicht mit dem Gamepass mithalten.
PS Now, Playstation Plus: Playstation-Services
Die Basis bildet auf der Playstation nach wie vor das Playstation-Plus-Abo. Es wird zum Onlinespielen benötigt und bringt jeden Monat drei Spiele mit, die sich ohne zusätzliche Kosten beziehen lassen. Ergänzt wird das Angebot um PS Now, einen Abo-Service, mit dem sich Spiele herunterladen und streamen lassen. Hierbei ist die Unterstützung von Klassikern (angesichts der fehlenden Abwärtskompatibilität) besonders wichtig. PS3-, PS2- und PS1-Spiele lassen sich immerhin streamen. Insgesamt sind 800 Spiele verfügbar, während sich 300 Titel lokal auf der Konsole installieren lassen. Was im Vergleich jedoch fehlt, sind aktuelle Titel. Sony stellt die Neuerscheinungen seiner eigenen Studios bisher erst nach einiger Zeit und nur für eine begrenzte Zeit im Abo zur Verfügung. Es ist fraglich, ob sich an diesem Vorgehen in den nächsten Monaten etwas ändert.
Alternativen
Zum Abschluss des umfassenden Vergleichs wollen wir Alternativen zu den neuen Konsolen präsentieren. Schließlich sind PS5 und Xbox Series X nur sehr eingeschränkt verfügbar. Die erste Wahl kommt ebenfalls aus dem Hause Microsoft und gehört ebenfalls zur neuen Konsolengeneration: die Xbox Series S. Die nur in Weiß erhältliche Konsole verzichtet auf ein Laufwerk und halbiert die Leistung der Series X (was auch für den verfügbaren Speicher gilt). Sie ist allerdings mit ausnahmslos allen aktuellen Titeln kompatibel und bietet ebenfalls eine Unterstützung für Technologien wie Raytracing und hat einen schnellen Speicher, bei dem Ladezeiten der Vergangenheit angehören. Vor allem Besitzer von Full-HD-Fernsehern kommen mit der Series S auf ihre Kosten und dürften dort keinen Unterschied zum großen Bruder bemerken. In Kombination mit dem Gamepass und dem stark reduzierten Formfaktor ist die Konsole außerdem ideal, um zum gemeinsamen Zocken mitgenommen zu werden.
Die Vorgänger
Wenn es nicht unbedingt die Konsolen der aktuellen Generation sein müssen, tun es auch die Vorgänger. Die meisten aktuellen Titel erscheinen noch für die Vorgängerkonsolen. Die Playstation 4 wird noch offiziell hergestellt und ist einfacher erhältlich als die PS5. Microsoft hat sich hingegen zur Einstellung der alten Xbox-Generation entschlossen, was die Verfügbarkeit einschränken sollte. Als Nachteile ist neben längeren Ladezeiten vor allem die Tatsache zu sehen, dass die alten Konsolen nicht für immer mit den aktuellen Titeln versorgt werden. Wer in den nächsten Jahren die aktuellen Spiele mit der besten Grafik spielen möchte, der kommt um die neuen Konsolen nicht herum.
Vergleichsfazit
Die Wahl der richtigen Konsole hängt maßgeblich vom eigenen Geschmack ab und natürlich davon, welche der Vorgängerkonsolen im eigenen Haushalt im Einsatz war. Ersteres gilt umso mehr, weil sich die beiden Geräte in Sachen Hardware so ähnlich sind. In Sachen Services hat die Xbox durch den Gamepass in dieser Generation die Nase vorn, während Sony weiterhin die Stärke seiner hauseigenen Entwicklungsstudios ausspielt. Für einige wird sich die Kombination aus einer PS5 und der Series S (samt Gamepass-Abo) vielleicht am ehesten lohnen, um Spiele beider Plattformen spielen zu können, während es für andere der jeweilige Vorgänger tut. Egal, wie Sie sich entscheiden, bei uns finden Sie sowohl die PS5 als auch die Xbox Series X. Dazu haben wir die Spiele und das passende Zubehör.